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Winkelbauer liefert Stahl für kritische US-Infrastruktur

Für gewöhnlich verarbeitet das oststeirische Unternehmen Winkelbauer den härtesten Stahl zu langlebigen Bagger- und Radladerausrüstungen. Nun schützt das Know-how des Angerer Traditionsbetriebs auch kritische Infrastruktur im Osten der USA. Auch Weichen für Investitionen werden im heurigen 75. Jubiläumsjahr gestellt.

Es sind meterhohe Transformatoren sowie zu schützende Fassaden von Gebäuden, die steirisches Know-how im Osten der USA auf den Plan rufen: Denn um die sicherheitskritische US-Infrastruktur insbesondere vor Vandalen und mutwilliger Zerstörung zu bewahren, bedarf es einer Schutzhülle aus härtestem Stahl – einem derart harten und zähen Material, dass nur von einer Handvoll Unternehmen weltweit kompetent verarbeitet werden kann.

Im Jubiläumsjahr stellt Geschäftsführer Michael Winkelbauer auch die Weichen für neue Investitionen. (Foto: Melbinger)

An dieser Stelle kommt der steirische Maschinenbauer Winkelbauer ins Spiel: Seit Jahrzehnten sind die Oststeirer erste Anlaufadresse für Werkzeuge am Bau. Löffel, Schaufel, Schnellwechsler & Co. werden auf über 10.000 Quadratmetern in Anger bei Weiz geplant, konstruiert, produziert und ausgeliefert.

Der Auftrag sichert den Standort weiter wirtschaftlich ab.

Michael Winkelbauer, Winkelbauer

Das Fundament für die auf Langlebigkeit ausgelegten Bauausrüstungen ist „Hardox“ – ebenjenes derart harte Verschleißblech, mit der auch die zu schützende US-Infrastruktur eingekleidet wird. Heißt: „Während ‚Hardox‘ im Baumaschinensektor Anbaugeräte wie Schaufeln langfristig etwa vor Verschleiß schützt, nutzen wir in dieser Anwendung die Vorzüge dieses Materials als Schutzwall für die kritische US-Infrastruktur“, erklärt Geschäftsführer Michael Winkelbauer. Eine beträchtliche Tonnage des Verschleißblechs wurde dafür erst unlängst in Anger zu Umhausungen verarbeitet und in die USA verschifft. „Der Auftrag sichert den Standort weiter wirtschaftlich ab“, betont Winkelbauer.

Auf modernsten Plasmaschneideanlagen werden die besonders harten Verschleißbleche verarbeitet. (Foto: Melbinger)

Anleihen in der Anbaugeräte-Fertigung
Prozesstechnisch nehmen die Oststeirer hierfür Anleihen in der Fertigung von Baumaschinenausrüstungen: „Brennschneiden, Plasmaschneiden, Abkanten, Zerspanung, Roboterschweißen – wir können nahezu sämtliche Verfahren zur Fertigung unserer Anbaugeräte auch auf diesen Anwendungsfall transferieren, was nicht zum ersten Mal vorkommt. Denn in unserer Komponentenfertigung gehen wir individuell auf kundenorientierte Wünsche ein – von der Konstruktion bis zur Umsetzung“, betont Geschäftsführer Michael Winkelbauer. Technologisches Fundament sind dort wie da härteste Bleche, „die selbst Schüssen aus großkalibrigen Waffen standhalten“, unterstreicht Geschäftsführer Winkelbauer. Auch Schießstände werden daher vom eigentümergeführten Betrieb mit den Spezialblechen ausgekleidet.

Wir stellen bereits die strategischen Weichen für die Zukunft und investieren aktuell stark in die Digitalisierung.

Michael Winkelbauer, Winkelbauer

Macht unterm Strich jährlich über 3.000 Tonnen „Hardox“, die in verschiedensten Härtegraden und Qualitäten von den Oststeirern verarbeitet werden – inklusive ständigem Austausch und Kooperationen mit dem schwedischen Hardox-Erzeuger: „Wir stehen in enger Abstimmung mit SSAB und entwickeln uns permanent weiter und können auch härteste Hardox-Qualitäten fachgerecht verarbeiten“, so Winkelbauer über das Erfolgsrezept, dem das Unternehmen auch über das heurige 75. Jubiläumsjahr hinaus treu bleiben will: „Wir stellen bereits die strategischen Weichen für die Zukunft und investieren aktuell stark in die Digitalisierung. Auch wenn es durch ‚Corona‘ aktuell zu etwas geringeren Nachfrage kommt, müssen wir uns stets weiterentwickeln“, unterstreicht der Geschäftsführer.

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