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„RecruitingDay“: ACstyria buhlt um Arbeitskräfte

Der Fachkräftemangel greift mittlerweile in allen Branchen um sich – davon verschont bleibt auch nicht der mitarbeiterstärkste Wirtschaftssektor der Steiermark: Um die aktuell rund 70.000 Beschäftigten in der Mobilitätsbranche trotz demografischen Wandels abzusichern, hat der ACstyria den „2. RecruitingDay“ am Red Bull-Ring ausgerichtet. Über 500 Schülerinnen und Schüler werden bei der Veranstaltung mit Betrieben aus dem Mobilitätscluster vernetzt. Die Betriebe locken mit Fitnessstudios und Auslandssemestern.

Dreher, Schweißer, Fräser – und auch immer mehr IT-Techniker und Softwareentwickler stehen bei den heimischen Mobilitätszulieferern ganz oben auf der Liste der offenen Stellen. „Der Fachkräftemangel hat sich mittlerweile zu einem branchenübergreifenden Arbeitskräftemangel ausgeweitet. Die demografische Entwicklung kann dem Wirtschaftswachstum nicht mehr folgen“, erklärt Thomas Krenn, Geschäftsführer des ACstyria Mobilitätscluster. Nur als Anhaltspunkt: Innerhalb von nur 15 Jahren hat sich der Anteil der über 50-jährigen unselbständig Beschäftigten in der Steiermark von rund 69.000 auf fast 151.000 mehr als verdoppelt.

Wir sind besonders gefordert, die vielen Vorzüge der innovativen Betriebe im Mobilitätscluster in den Vordergrund zu rücken.

Thomas Krenn, ACstyria

Weniger Junge

Der Anteil der unter 25-Jährigen in den steirischen Unternehmen hat dagegen im selben Zeitraum von 72.000 auf 61.000 stark abgenommen – mit massiven Auswirkungen auch auf das steirische Stärkefeld Mobilität: „Wir sind besonders gefordert, die vielen Vorzüge der innovativen Betriebe im Mobilitätscluster in den Vordergrund zu rücken – und schon frühzeitig für die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten in den Bereichen Automotive, Luftfahrt und Bahn zu sensibilisieren“, sagt Krenn.

Mit dem „RecruitingDay“ will der ACstyria eben das bewerkstelligen: Mehr als 500 Schülerinnen und Schüler sowie Studierende aus der ganzen Steiermark – von Graz bis in die Obersteiermark – kommen dabei mit Start-ups und Leitbetrieben in Kontakt. Der Cluster kooperiert dafür mit Pflichtschulen, berufsbildenden Schulen, Fachhochschulen und Universitäten, „um Schüler und Studierende auf das attraktive Umfeld in der Mobilitätsbranche hinzuweisen – und unterstützen gleichzeitig unsere Mitgliedsbetriebe beim Finden neuer Arbeitskräfte“, so der Geschäftsführer.

)Christian Koptik, Peter Zechner und Christina Safratmüller von der Trabocher 4a Group wollen mit innovativen Verkehrssicherheitskonzepten bei den Fachkräften von morgen punkten. (Foto: ACstyria)

Berufliches Auslandssemester und Fitnessstudios als Anreize

60 Sekunden bleiben den potenziellen Arbeitgebern von morgen, um auf die betrieblichen Vorzüge hinzuweisen – ein attraktives finanzielles Angebot ist dabei mittlerweile für viele junge Bewerber Grundvoraussetzung. Um sich abzugrenzen, locken daher immer mehr Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten, Viertagewoche und weitreichenden Entwicklungsmöglichkeiten – sowie mit speziellen Anreizen, wie Personalchefin Christina Safratmüller von Automotive-Sicherheitsspezialist 4a Group aus Traboch am „Recruiting Day“ betont: „Wir sind gerade dabei, ein betriebliches Fitnessstudio einzurichten, stellen unseren Mitarbeitern zwei Mal wöchentlich Personal Coaches zur Verfügung – und setzen dort, wo es möglich ist, natürlich auch auf Home-Office-Optionen.“

Unser Einzugsgebiet reicht vom Mur- und Mürztal über Bruck bis nach Graz. An der Zukunft der Verkehrssicherheit von morgen zu arbeiten, ist für viele Grund genug, auch die Strecke nach Traboch auf sich zu nehmen.

Christina Safratmüller, 4a

Von Graz nach Traboch – der Technik wegen

Den Wachstumskurs – die 4a Group will in den nächsten Monaten von 180 auf 200 Beschäftigte expandieren – wollen die Obersteirer auch mit Unterstützung aus der Landeshauptstadt bewältigen: „Unser Einzugsgebiet reicht vom Mur- und Mürztal über Bruck bis nach Graz. An der Zukunft der Verkehrssicherheit von morgen zu arbeiten, ist für viele Grund genug, auch die Strecke nach Traboch auf sich zu nehmen“, so die Personalleiterin.

Auslandssemester“ bei Pia Automation

Pia Automation, mit Sitz in Grambach, setzt hingegen auf ein eigenes „Auslandssemester“ für Beschäftigte: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können bei Bedarf ihrer Tätigkeit von all unseren zwölf Gruppenstandorten – von Mexiko über Kanada bis nach Deutschland und China – nachgehen, um so auch neue Kulturen und Städte kennenzulernen“, erklärt Pia-Pressesprecherin Anja Schalk. Besonders gesucht sind beim steirischen Sondermaschinenbauer aktuell SPS- und Robotik-Programmierer sowie Elektrotechniker.

Präsentieren sich als Arbeitgeber: Davide Rubinigg, Katrin Süssenbacher, Markus Krempl von PIA Automation Austria (v. l.) (Foto: ACstyria)

Magna bietet 17 Lehrberufe

Vor Ort präsentiert sich auch der Grazer Automobilist Magna, der mit Vielfalt punkten will: „Ein wesentlicher HR-Schwerpunkt bei Magna liegt auf Aus- und Weiterbildung. Wir bieten beispielsweise Fachkräfte-Ausbildungen, technische Traineeprogramme für HTL-Absolventen und 17 verschiedene Lehrberufe. Wir suchen Expertinnen und auch Quereinsteiger in verschiedensten Bereichen“, sagt Personalchef Gerald Herzl.

Wir möchten den Teilnehmern die Vielfältigkeit unserer Standorte zeigen.

Harald Egger, Pankl

Pankl setzt auf krisensichere Jobs

Im Kampf um die Talente engagiert sich auch Pankl Racing Systems: Der Motorsportzulieferer setzt auf persönliche Gespräche, wie Personalleiter Harald Egger, erklärt: „Wir möchten den Teilnehmern die Vielfältigkeit unserer Standorte zeigen. Bei uns gibt es viele Karriere- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten und einen krisensicheren Arbeitsplatz. Beim ‚Recruiting Day‘ bieten wir individuelle Karriereberatungen an.“

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