CEO Patrick Ratheiser bleibt – wie gewohnt – an der Spitze des steirischen Technologieunternehmens (Foto: Leftshift One)

Europäische Antwort auf „ChatGPT“: Leftshift One, steirischer Pionier für künstliche Intelligenz (KI), startet aktuell einen datenschutzkonformen und nachvollziehbaren KI-Dienst für Unternehmen in Analogie zum bekannten US-Chatbot. Dafür fließt aktuell Wachstumskapital in das Unternehmen: Neben den Bestandsinvestoren – „Business Angel“ Hermann Hauser und der Grazer Investmentclub eQventure – beteiligt sich nun auch die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG) am Unternehmen.

GRAZ. Ob als Kandidat von juristische Staatsexamen, Redenschreiber von Politikern oder Ideengeber für Kreative – der text- und sprachbasierte Bot des US-Tech-Unternehmens OpenAI überzeugt mit erstaunlicher Treffsicherheit in unterschiedlichsten Rollen. Das KI-Sprachmodell hat nicht nur einen Hype um künstliche Intelligenz ausgelöst, sondern ist auch die am schnellsten wachsende Internetanwendung der letzten 20 Jahre: Innerhalb von nur zwei Monaten haben sich mehr als 100 Millionen Nutzer für den Dienst angemeldet.

Wir setzen auf smarte, vorhandene Transformer-Modelle mit sieben bis 20 Milliarden Parametern und führen ein spezifisches Feintuning auf den jeweiligen Anwendungsfall durch.

Patrick Ratheiser, Leftshift One

Den Aufstieg von ChatGPT hat man beim Grazer Unternehmen Leftshift One, das sich seit 2017 mit KI-Modellen beschäftigt, nicht nur mit Wohlwollen verfolgt. Die Kritik des Unternehmens: mangelnde Kontrolle, fehlende Nachvollziehbarkeit, kaum Datenschutz sowie Missachtung von ethischen Spielregeln. „Gleichzeitig hat die Anwendung zu einem noch nie da gewesenen Run auf künstliche Intelligenz geführt. Das Tool demonstriert auf einfachste Weise die vielfältigen Anwendungsgebiete und umfassenden Funktionen von künstlicher Intelligenz“, erklärt Leftshift One-Geschäftsführer Patrick Ratheiser.

Schlanke technologische Lösung

Von der KI-Hochkonjunktur will man auch bei Leftshift One profitieren. Allerdings gewissermaßen mit einer Antithese zum Chatbot: Aktuell bringt der steirische Pionier einen dementsprechenden KI-Dienst für unternehmensspezifische Anwendungsfälle auf den Markt.

Dem neuen Leftshift One-Modell liegt vertrauenswürdige KI zugrunde und liefert Quellenangaben. (Foto: Leftshift One/Envato)

Die zentralen Unterschiede: Die europäische Antwort auf ChatGPT setzt auf Datenschutz sowie nachvollziehbare und transparente Ergebnisse – inklusive Quellenangabe.

Möglich macht das eine deutlich schlankere technologische Basis: „Wir setzen auf smarte, vorhandene Transformer-Modelle mit sieben bis 20 Milliarden Parametern und führen ein spezifisches Feintuning auf den jeweiligen Anwendungsfall durch. Dadurch sind die Antworten und Informationen bekannt und nachvollziehbar“, erklärt Ratheiser. Zur Orientierung: Das KI-Modell GPT-3, auf dem ChatGPT aktuell basiert, greift auf etwa 175 Milliarden Datensätze zu. (Hier gelangen Sie zu allen Storys von Leftshift One auf Wirtschaftswelt).

Unsere Business-Kunden haben zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über ihre eigenen Daten.

Patrick Ratheiser, Leftshift One

Mehr Kontrolle, mehr Datenschutz

Davon grenzt sich Leftshift One technologisch deutlich ab: „Unser kleineres Modell ist nicht nur effizienter, ressourcensparender und leichter anpassbar, sondern kann auch im internen Rechenzentrum der Unternehmen betrieben werden, ohne dass sensible eigene Firmen-Informationen geteilt werden müssen“, so der KI-Experte. Nachsatz: „Unsere Business-Kunden haben zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über ihre eigenen Daten.“

Der von ihm geführte Investmentclub eQventure beteiligt sich an der Finanzierungsrunde: Herbert Gartner (Foto: eQventure)

Die Wissensbasis muss das Unternehmen in Form von Dokumenten, Dateien & Co. zur Verfügung stellen. An Anwendungsfällen mangelt es jedenfalls nicht: So kann der Leftshift One-Dienst etwa Mails, Dateien, Dokumente und Artikel klassifizieren oder Kundenanfragen beantworten – branchenübergreifend. Produktionsbetriebe könnten etwa „Wartungsintervalle industrieller Maschinen aus intern gut versteckten Dokumenten einfach und rasch erfragen“, sagt Ratheiser.  

Land Steiermark beteiligt sich an Leftshift One

Insbesondere am öffentlichen Sektor und der regionalen Wirtschaft ortet Leftshift One Potenzial für künstliche Intelligenz – und den neuen KI-Business-Dienst. Rückendeckung dafür kommt von der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG: Die Tochtergesellschaft des Landes Steiermark beteiligt sich aktuell mit einer Kapitaleinlage am Unternehmen.

Sieht in künstlicher Intelligenz eine „Schlüsseltechnologie“: SFG-Chef Christoph Ludwig (Foto: Schreinlechner)

Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft.

Christoph Ludwig, SFG

Für Christoph Ludwig, Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG, ist klar: „Die Steiermark ist ein innovativer und zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort, der viele hochkarätige innovative Unternehmen hervorgebracht hat. Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft. Deshalb sind wir bestrebt, die Entwicklung und Anwendung von KI in der Steiermark zu fördern, insbesondere durch die Unterstützung von Technologieführern wie Leftshift One, die in diesem Bereich tätig sind.“  

Umgekehrt würde die Beteiligung der SFG „der Vertrauenswürdigkeit der KI-Dienste von Leftshift One einen weiteren Schub verleihen“, erklärt Geschäftsführer Ratheiser. Auch die Bestandsinvestoren eQventure und der ARM-GründerHermann Hauser, die bereits seit 2019 an Leftshift One beteiligt sind, ziehen bei der aktuellen Finanzierungsrunde mit. Insgesamt wird ein hoher sechsstelliger Betrag für in das beschleunigte Wachstum des Unternehmens investiert. Hier gelangen Sie zur Unternehmenshomepage.

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