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Expansionskurs: Winkelbauer stärkt Standort mit Millioneninvestition

Der steirische Stahlverarbeiter Winkelbauer tätigt eine der größten Investitionen der jüngeren Unternehmenshistorie. Der Traditionsbetrieb erweitert aktuell die Betriebsflächen um mehrere Tausend Quadratmeter. Parallel dazu wird die bestehende Produktion digitalisiert und mit modernster Robotik und High-Level-Zerspanungstechnik ausgestattet. 30 Arbeitsplätze und Lehrstellen entstehen. Im ersten Quartal wurde der höchste Auftragseingang aller Zeiten verzeichnet.

1.200 Quadratmeter umfasst die neue in Leichtbauweise gefertigte Lagerhalle, die im oststeirischen Anger bei Weiz in Rekordtempo aus dem Boden gestampft wurde – und Vorbote einer der größten Expansionsschübe in der jüngeren Historie des steirischen Traditionsbetriebs Winkelbauer ist. Denn der bereits finalisierte Bau der Infrastruktur – auf dem neu erschlossenen etliche tausend Quadratmeter großen Grundstück der Firma – ist lediglich der Startschuss einer Fülle an Investitionen des aktuell 140-köpfigen Stahlverarbeiters.

Hochmoderne Roboter und Brennschweißgeräte sorgen für eine moderne Fertigung bei Winkelbauer. (Foto: Melbinger)

Während das Firmenareal mit der neuen Betriebshalle und zusätzlichen 2.000 Quadratmetern an Freilager- und Logistikflächen räumlich erweitert wird, sorgen hochmoderne Anlagen für technologischen Wachstum. Neben einer weiteren High-End-Schweißroboteranlage kommt ein Doppelpack in der CNC-Zerspanung und im Zuschnitt. Mit zwei hochpräzisen 5-Achs-DMG-Bearbeitungszentren sowie zwei leistungsfähigen CNC-Brennscheideanlagen erweitert das Unternehmen den Maschinenpark in den kommenden Monaten systematisch.

Mittelfristig ist es unser Ziel, den Standort auf Basis der aktuellen Weiterentwicklungen als Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von härtestem Stahl zu positionieren.

Michael Winkelbauer, Winkelbauer

„Mit der Expansion und dem Upgrade können wir die Qualität unserer Produkte sowie den Automatisierungsgrad unserer Fertigung weiter anheben“, betont Geschäftsführer Michael Winkelbauer. „Unsere Kernkompetenz, die Verarbeitung von hochverschleißfestem Stahl mit extrahoher Zähigkeit, können wir aber nicht nur in der für uns wichtigen Baumaschinenindustrie ausbauen. Wir wollen uns auch im Bereich der Komponentenfertigung noch stärker etablieren. Mittelfristig ist es unser Ziel, den Standort auf Basis der aktuellen Weiterentwicklungen als Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von härtestem Stahl zu positionieren“, betont der Firmenchef. Das Investitionsvolumen beläuft sich insgesamt auf fünf Millionen Euro und erstreckt sich bis Ende 2022. 

Investiert in den Standort in Millionenhöhe: Geschäftsführer Michael Winkelbauer (Foto: Melbinger)

Umfassendes Digitalisierungsprogramm
Eingerechnet in das Expansionsvolumen ist dabei bereits ein in die Wege geleitetes, umfassendes Digitalisierungsprogramm: „Das beginnt beim Shopfloor-Management, also dem digitalen Ausrichten unserer Fertigungslinien, geht über die Erneuerung der digitalen Kundenorganisation bis hin zur einheitlichen Bereitstellung aller Produktinformationen über unterschiedlichste Ausgabemedien“, erklärt Winkelbauer. Heißt: Die Digitalisierung greift bei Winkelbauer auf allen Ebenen. „Das ist entscheidend, um zukunftsfähig zu bleiben“, sagt der Geschäftsführer.

Die weitverbreitete Meinung, eine höhere Automatisierung und mehr digitale Prozesse würden zu einem niedrigeren Mitarbeiterbedarf führen, kann Winkelbauer nachhaltig widerlegen. Bereits während der Pandemie wurden 15 Fachkräfte neu aufgenommen, um nochmals so viele Mitarbeiter soll das Unternehmen in den nächsten 24 Monaten insgesamt anwachsen. „Wir suchen aktuell in jedem Unternehmensbereich – ob  in der Zerspanung und in der Schweißtechnik, ebenso wie im Vertriebsinnendienst und in der Konstruktion. Interessierte und engagierte Bewerber haben bei uns immer eine Chance. Von besonderer Bedeutung sind die Lehrlinge. Auch hier könnten wir aktuell bis zu zehn weitere Ausbildungsplätze besetzen“, erklärt Winkelbauer.

Auftragshoch in Recyclingbranche
Neben dem akuten Fachkräftemangel, der aus Sicht des Geschäftsführers „Hemmschuh für die konjunkturelle Widerauferstehung“ sei, drücken aktuell insbesondere die Rohstoffkosten auf die unternehmerische Stimmung: „Wir sind mittelfristig gut ausgelastet und verzeichneten im ersten Quartal sogar den höchsten Auftragseingang aller Zeiten. Hier haben sicher auch die Investitionsanreize mitgeholfen. Die generellen Materialverfügbarkeiten und die Rohstoffpreise sind allerdings katastrophal“, erklärt Winkelbauer.

Bedingt durch die ungebremste Baukonjunktur ist die Auslastung im Baumaschinenbereich sehr gut und trifft dabei auf eine rasante Entwicklung in der Recyclingbranche: Der hochverschleißfeste und hochfeste Stahl aus Anger kommt zunehmend in Schredder- und Abfallaufbereitungsanlagen als Verschleißbauteil zum Einsatz.

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