Die AVL-Wasserstoff-Infrastruktur, eine der modernsten der Welt, wird nun auch Start-ups zugänglich gemacht. (Credit: AVL)

Wasserstoff gilt als zukunftsträchtiger Bestandteil der Energiewende, gerade aber innovative Start-ups oder junger Unternehmen drängen aufgrund der hohen Forschungskosten nur selten in den Hoffnungsmarkt. Mit einer neuen Initiative will das Mobilitätsunternehmen AVL – internationaler Vorreiter im Bereich von Wasserstofftechnologien – diese Hürden für Jungunternehmen senken: In Kooperation mit dem „new business incubator“ der voestalpine wird nach innovativen Geschäftsideen rund um „grünem“ Wasserstoff gefahndet. Ab morgen (3. November) werden gemeinsam mit Studierenden der Grazer Universitäten – und in Zusammenarbeit mit der Gründungsgarage – neue Ansätze entwickelt.

Zentraler Baustein für den Klimaschutz, wichtiges Element zur Erreichung der Klimaziele – und gar potenzieller Heilsbringer in der Energiewende: Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle attestiert, um den Energiebedarf von morgen zu decken.

Gewonnen aus Wind, Sonne oder Wasserkraft, kann auf Basis der Elektrolyse Strom sogar in CO2-freien Wasserstoff verwandelt werden – der Haken daran: Bis zu einem Drittel der nutzbaren Energie geht derzeit verloren.

Ingenieure und Forscher der AVL testen an den derzeit sechs Wasserstoff-Prüfständen Lkw-Antriebssysteme, Aggregate oder wie man Wasserstoff effizient erzeugt. (Credit: AVL)
Überall dort einsetzbar, wo es auch Gas ist: Wasserstoff wird eine verheißungsvolle Zukunft prognostiziert. Bei den modernen Hightech-Prüfständen der AVL in Graz werden neue Potenziale überprüft. (Credit: AVL)

„Der Prozess ist aktuell aufwendig und energieintensiv. Daher arbeiten wir im kürzlich eröffneten Testfeld für Brennstoffzellen und Wasserstoff-Technologien an zukunftsorientierten Lösungen, um den Wirkungsgrad deutlich zu erhöhen“, erklärt Jürgen Rechberger, Vice President Hydrogen and Fuel Cell der AVL.

Was es dafür braucht, sind innovative Ansätze und neue Ideen. Der steirische Technologiekonzern will dafür auch die Zusammenarbeit mit Start-ups suchen.

Leiten die AVL-Initiative für Start-ups in Graz: Viktoria Ilger und Sebastian Jagsch (Credit: AVL)
Leiten die AVL-Initiative für Start-ups in Graz: Viktoria Ilger und Sebastian Jagsch (Credit: AVL)

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Innovationsimpulse im Bereich von Wasserstofftechnologien zu forcieren.

Sebastian Jagsch, AVL

Schwieriger Markteintritt für Wasserstoff-Start-ups
Gerade aber die innovativen „Schnellboote“ sind von der Zukunftstechnologie nur wenig angetan: „Zum einen ist der Markt für Wasserstoffanwendungen aktuell noch überschaubar, zum anderen ist die Entwicklung sehr kostenintensiv. Für Start-ups ist der Sektor daher bis dato nur wenig attraktiv“, erklärt Sebastian Jagsch, Leiter der AVL-eigenen Start-up-Plattform „Creators Expedition“, die nun mit einem breit angelegten Maßnahmenprogramm die Trendumkehr einleiten will.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Innovationsimpulse im Bereich von Wasserstofftechnologien zu forcieren und Bewusstsein für die Möglichkeiten zu bilden, um schließlich einen niederschwelligen Zugang für Start-ups zu Wasserstoff-Technologien zu ermöglichen“, erklärt Jagsch. Heißt in der Praxis: Über die „Creators Expedition“ erhalten verheißungsvolle Start-ups nun Zugriff auf die unlängst eröffnete Wasserstoff-Testinfrastruktur der AVL, eine der modernsten der Welt.

Ingenieure und Forscher der AVL testen an den derzeit sechs Wasserstoff-Prüfständen Lkw-Antriebssysteme, Aggregate oder wie man Wasserstoff effizient erzeugt. (Credit: AVL)
Ingenieure und Forscher der AVL testen an den derzeit sechs Wasserstoff-Prüfständen Lkw-Antriebssysteme, Aggregate oder wie man Wasserstoff effizient erzeugt. (Credit: AVL)

„Während die Start-ups – im Zuge der Kooperation – von unserer einzigartigen Wasserstoff-Infrastruktur profitieren und damit potenzielle Entwicklungskosten eklatant senken können, wollen wir gemeinsam mit den jungen Unternehmen Innovation forcieren“, ortet Jagsch eine Win-Win-Situation. Diese Maßnahme soll für Start-ups vor allem den infrastrukturellen Kostendruck im Bereich Wasserstoff reduzieren.

Kooperation mit voestalpine
Um die Potenziale des Wasserstoffs für junge Innovator:innen branchenübergreifend und breitenwirksamer sichtbar zu machen, kooperiert die AVL außerdem mit dem „new business incubator“ der Stahldivision der voestalpine.

Unser Ziel ist es, abseits des Tagesgeschäftes neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, um innovative Produkte und Services außerhalb unseres bisherigen Kerngeschäftes zur Marktreife zu bringen.

Elisabeth Arnold, voestalpine

„Unser Ziel ist es, abseits des Tagesgeschäftes neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, um innovative Produkte und Services außerhalb unseres bisherigen Kerngeschäftes zur Marktreife zu bringen.  Das Thema Wasserstoff spielt natürlich auch in Linz eine wesentliche Rolle und so produzieren wir beispielsweise am Standort in Linz in einer Pilotanlage Wasserstoff, welcher in den Prozesses der Stahlerzeugung eingesetzt wird. Ein weiterer Schritt ist, in Richtung Verteilung von Wasserstoff nachzudenken und so die Idee zur Teilnahme am „Growth Garden“ in Kooperation mit der „Gründungsgarage“, dem Start-up-Supporter der Grazer Universitäten“, erklärt Elisabeth Arnold, Teamlead des „new business incubators“.

Das Event – gespickt mit Workshops und Vorträgen von Expert:innen – soll veränderungswilligen, angehenden Jungunternehmer:innen als Einblick ins Wasserstoff-Business  und zur Entwicklung von Ideen zum Wasserstoffnetz der Zukunft dienen.

Dazu arbeiten Führungskräfte der AVL und der voestalpine konkret drei Tage lang – von 3. bis 5. November – mit Studierenden an aktuellen Problemstellungen. „Wir wollen kreative Geister dazu motivieren, bestehende Problem zu hinterfragen und neue Ideen und Lösungen greifbar zu machen“, so AVL-Manager Jagsch.

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