Symbolische Übergabe des WM-Tickets: Landesinnungsmeister Herbert Brunner (m.) mit dem steirischen Mechatroniker-Duo Kristijan Hrdzic und Gabriel Aldrian (r.) (Foto: CS)

Im kommenden Jahr gastieren die WorldSkills, die Weltmeisterschaften der Berufe, in Shanghai. In der Millionenmetropole gehen der Südsteirer Gabriel Aldrian und Kristijan Hrdzic aus Graz auf Medaillenjagd: Mit dem Staatsmeistertitel hat das Duo das Ticket für die WM der Superlative gelöst. Nun wurde es dem Duo offiziell von der steirischen Landesinnung der Mechatroniker überreicht.

EIBISWALD/GRAZ. Es werden die größten WorldSkills aller Zeiten: Mit über 500.000 Quadratmeter Wettbewerbsfläche (!) wird die Berufsweltmeisterschaft in Shanghai alle bislang geltenden Rekorde brechen. Über 1.500 Teilnehmende aus aller Welt werden sich im National Exhibition and Convention Center (NECC), einem bedeutsamen Wahrzeichen der Millionenmetropole, um den Weltmeistertitel matchen. Am Start sind nur die Besten der Besten: Aus Österreich gehen in der Regel die Staatsmeisterinnen und Staatsmeister der Berufe in den viertägigen Wettkampf. Zu diesen dürfen sich seit wenigen Wochen auch Gabriel Aldrian aus Eibiswald und Kristijan Hrdzic aus Graz zählen. Das steirische Duo war in der Disziplin „Robotic Systems Integration“ bei den AustrianSkills in Salzburg nicht zu schlagen.

Gerald Lackner, Vorsitzender der Fachvertretung der Fahrzeugindustrie in der WKO Steiermark (Foto: AVL DiTest/Julia Schwager)

WorldSkills-Ticket offiziell überreicht

Nun wurde den beiden Jungmechatronikern von der steirischen Landesinnung der Mechatroniker offiziell das WM-Ticket überreicht. „Sie sind Botschafter einer starken mechatronischen Ausbildung in der Steiermark. Ihre Leistung zeigt, dass unser duales System technisch anspruchsvolle Fachkräfte hervorbringt, die auch im internationalen Vergleich bestehen können. Wenn junge Talente auf diesem Niveau auftreten, stärkt das den gesamten Standort, weil es zeigt, dass Betriebe, Berufsschulen und Ausbilder gemeinsam Ergebnisse liefern, die international sichtbar sind“, erklärt Herbert Brunner, Landesinnungsmeister der Mechatroniker. Für ihn von besonderer Bedeutung: die auch in diesem Fall gelebte steirische Kooperation – während Aldrian bei Intralogistiker Knapp in Hart bei Graz arbeitet, ist Hrdzic für Fahrzeugbauer Magna Steyr in Liebenau tätig. „Gewerbe und Handwerk sowie Industrie arbeiten längst nicht mehr nebeneinander – sondern miteinander. Die Anforderungen in der Mechatronik, der Automation und der Digitalisierung sind heute so komplex, dass nur ein abgestimmtes System aus Betrieben, Schulen und Industriepartnern stabile Ergebnisse liefert. Das Duo ist das beste Beispiel dafür“, betont Gerald Lackner, Vorsitzender der Fachvertretung der Fahrzeugindustrie in der WKO Steiermark.

Nationalteam startet im Jänner mit Vorbereitung

Aldrian und Hrdzic sind damit – als eine der allerersten – offiziell im Nationalteam von SkillsAustria für die WM 2026. „Die WM-Teilnahme war ein kleiner Traum von mir und ehrlich gesagt der einzige Grund, warum ich überhaupt bei den Staatsmeisterschaften teilgenommen habe. So eine Möglichkeit bekommt man nicht oft im Leben: ein anderer Kontinent, eine komplett andere Kultur, und ich darf mein Können dort zeigen“, sagt Aldrian. Hrdzic sieht es ähnlich: „Für mich war von Anfang an klar: Wenn ich bei den AustrianSkills antrete, dann mit dem Ziel WorldSkills. Jetzt ist es fix – und es fühlt sich super an. Shanghai ist für mich mehr als ein Wettbewerb. Es ist eine Chance, herauszukommen, eine neue Kultur zu erleben und zu zeigen, was wir draufhaben.“ Schon in den nächsten Wochen soll das WM-Training starten, Ende Jänner werden sie am ersten Teamtraining von SkillsAustria in Oberösterreich teilnehmen. Das Jahr 2026 wird jedenfalls herausfordernd für die rot-weiß-roten Titelanwärter: „Das Ganze überschneidet sich ein bisschen mit meiner Lehrabschlussprüfung. Ich bin im vierten Lehrjahr, die Prüfung ist im Juli. Wir müssen also schauen, wie wir beides sauber unter einen Hut bringen“, sagt Aldrian. „Wir kriegen das aber sicher hin“, ist auch Hrdzic zuversichtlich.

Robotik-Spezialisten

Dass die beiden nicht im „Skill“ Mechatronik, sondern in Robot Systems Integration an den Start gehen, hat auch mit ihrer auf Robotik spezialisierten Ausbildung – ein Spezialmodul in der vierjährigen Lehre – zu tun: „Das find ich richtig cool, weil man da sieht, welche Möglichkeiten wir schon heute haben. Roboter sind die Zukunft“, erklärt Aldrian.

Den Lehrberuf könne er jedenfalls auch anderen empfehlen: „Ich hab Mechatronik gewählt, weil mir Maschinenbau allein zu einseitig war – und Elektrik auch nicht das Ganze abdeckt. Die Kombination macht’s spannend. Das kann nur Mechatronik.“ Auch Hrdzic ist begeistert: „Ich seh das ganz ähnlich. Für mich war schnell klar, dass Mechatronik die beste Mischung aus allem ist – Mechanik, Elektrik, Steuerungstechnik. Genau das brauch ich, um später wirklich etwas reißen zu können. Und Robotics setzt noch eins drauf: Du arbeitest an Systemen, die immer komplexer werden und überall gebraucht werden. Das macht’s für mich extrem spannend.“ Ihr Know-how dürfen die beiden jungen Steirer jedenfalls von 22. bis 27. September in Shanghai unter Beweis stellen.

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