In einem Reinraum werden die Hightech-Komponenten inspiziert und überprüft. (Foto: Space-Lock/Christoph Mühlbauer)
Die Weltraumwirtschaft erlebt einen Boom – angetrieben von der wachsenden Zahl an Satelliten, die unsere Erde umkreisen und essenzielle Daten für unseren Alltag liefern. In diesem globalen Wettlauf hat sich ein niederösterreichisches Unternehmen als erfolgreicher Nischenplayer etabliert: Space-Lock versorgt die internationale Raumfahrtindustrie mit Hightech-Komponenten für Kleinsatelliten. Am Hauptsitz in Brunn am Gebirge werden derzeit die Betriebsfläche verdoppelt – und investiert.
BRUNN AM GEBIRGE. Ohne Satelliten wäre unser modernes Leben undenkbar. Sie erfüllen essenzielle und hochkomplexe Aufgaben in Kommunikation und Navigation, überwachen Wetter- und Geodaten, ermöglichen den Empfang von Fernsehprogrammen, Internetverbindungen und liefern wertvolle Erkenntnisse für die Wissenschaft. Bereits über 10.000 Satelliten umkreisen dafür die Erde – Tendenz stark steigend.
Immer mehr von ihnen haben heimische Technologie an Bord: „Durch den Eintritt neuer Marktteilnehmer steigt die Zahl kleiner Satelliten im Orbit rasant. Damit verbunden wächst die Nachfrage nach kosteneffizienten mechatronischen Komponenten in großen Stückzahlen. Genau hier setzen wir an: Wir entwickeln die weltweit effizientesten mechatronischen Lösungen für Kleinsatelliten“, erklärt Space-Lock-Gründer Florian Günther.
Konkret steuert das 2018 gegründete Jungunternehmen Hightech-Komponenten für Satelliten bei, die essenzielle Bewegungs- und Freigabefunktionen im Weltraum ermöglichen – unter extremen Bedingungen.
„Unsere Raumfahrtkomponenten müssen höchsten Anforderungen gerecht werden – sie funktionieren unter Hochvakuum, bei Temperaturen von -150 bis +150 Grad Celsius sowie unter starken Vibrationen und Schocklasten. Gleichzeitig ist höchste Zuverlässigkeit gefragt, da Wartungen nach dem Start unmöglich sind – das System muss auf Anhieb einwandfrei funktionieren“, so der studierte Maschinenbauer.
Drei Produkte werden am Hauptsitz in Brunn am Gebirge vom zehnköpfigen Team entwickelt: Während der „Release Actuator“ dafür sorgt, dass bestimmte Bauteile wie Antennen oder Messinstrumente zum richtigen Zeitpunkt aktiviert oder ausgeklappt werden, ermöglicht der „Rotary Actuator“ präzise Drehbewegungen – etwa zur optimalen Ausrichtung von Solarpaneelen oder Antennen. Ergänzend dazu gewährleistet das „Rota-Hinge“ als spezielles Scharnier stabile und kontrollierte Rotationen, um bewegliche Teile zuverlässig in Position zu bringen.
„Diese Technologien sind entscheidend für die Funktionalität moderner Satelliten“, erklärt Günther. Um die mehreren Hundert Stück an Produkten pro Jahr auszuliefern, werden über 30.000 Einzelteile verarbeitet. Angaben wie diese bleiben bewusst vage: Jeder Auftrag unterliegt strengsten Geheimhaltungsvereinbarungen. Kein Geheimnis ist hingegen die Exportquote: 100 Prozent der Wertschöpfung erwirtschaftet das Unternehmen im Ausland.
„Wir haben die Weichen klar auf internationales Wachstum gestellt. Das Marktvolumen ist enorm, doch der Wettbewerb ist hart und staatliche Interessen spielen eine entscheidende Rolle“, erklärt der Geschäftsführer.
Diesem Expansionskurs folgend wurden aktuell die Räumlichkeiten in Brunn am Gebirge aktuell auf 650 Quadratmeter verdoppelt – etwa die Hälfte davon wird für die Produktion genutzt, während der restliche Bereich der Inspektion, Reinigung und Lagerung der hochpräzisen Komponenten dient.
Parallel zur Erweiterung hat Space-Lock in modernste Technologien investiert: Hochpräzise Messgeräte, Prüfeinrichtungen und ein zusätzlicher Reinraum für die Montage und Qualitätsprüfung werden derzeit in Betrieb genommen. Auch neue Arbeitsplätze sollen entstehen: Produktionsmitarbeiter und Entwicklungsingenieure werden gesucht.
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