Gewaltiges Batterie-Prüffeld: Aneinandergereiht ergeben sich 165 Meter an Schaltschränken und 650 Meter Kabellänge mit fünf Tonnen Gewicht. (Foto: Lichtmeister/KS Engineers)
Das steirische Technologieunternehmen KS Engineers steht kurz vor der Auslieferung eines Batterie-Prüffeldes. Entwickelt für den Einsatz in der Elektromobilität, bildet das System alle Bedingungen ab, die moderne Fahrzeugbatterien im realen Betrieb bestehen müssen – vom schnellen Be- und Entladen über extreme Temperaturzyklen bis hin zu Belastungen durch Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit. Herzstück sind modulare „PowerCubes“, die eine flexible und effiziente Prüfung unterschiedlichster Batterietypen ermöglichen.
GRAZ. Bei KS Engineers laufen derzeit die finalen Vorbereitungen: Ende des Jahres gehen erste Lieferungen eines Batterie-Prüffelds an einen internationalen Automobilkonzern in Mitteleuropa. Mit Hilfe der Anlage können bis zu 23 Batterien gleichzeitig getestet werden. Simuliert werden komplette Lade- und Entladezyklen, aber auch Szenarien von extremer Kälte bis hin zu tropischer Hitze und Feuchtigkeit. Damit lassen sich Batterie-Lebenszyklen erforschen, Reichweiten berechnen und neue Zelltechnologien wie Feststoffbatterien praxisnah erproben.
„Unsere Anlage wird von einem großen europäischen Hersteller genutzt, um eigene Fahrzeugbatterien zu entwickeln und schneller zur Serienreife zu bringen. Elektromobilität ist längst nicht mehr aufzuhalten – und mit Projekten wie diesem liefern wir die Werkzeuge, um sie zuverlässig und praxistauglich zu machen“, betont KS Engineers-Geschäftsführer Wolfram Rossegger.
Für ihn ist klar: „Es ist ein schönes Beispiel dafür, dass Batterietechnologie nicht nur in China entsteht, sondern auch bei uns in Europa – in diesem Fall sogar mit Entwicklungstools aus Österreich. Genau das zeigt, dass Europa in diesem Feld nicht nur mitspielt, sondern aktiv Technologien vorantreibt.“
Die Dimension des Projekts unterstreichen die Zahlen: Aneinandergereiht ergeben sich 165 Meter an Schaltschränken und 650 Meter Kabellänge mit fünf Tonnen Gewicht. Das Auftragsvolumen bewegt sich im zweistelligen Millionenbereich.
Herzstück des Systems sind KS Engineers vollständig selbstentwickelte „PowerCubes“: Diese wandeln elektrische Energie flexibel in unterschiedliche Formen von Strom und Spannung um und können zu leistungsstarken Modulen zusammengeschaltet werden. So entsteht eine flexible Einheit, die sich von Motorrad- bis zu Lkw-Batterien einsetzen lässt. Die Vernetzung der Prüfstände über eine Umschaltmatrix sorgt für ein effizientes Energiemanagement im gesamten Prüffeld – mit geringem Energieverbrauch und hoher Ausfallssicherheit.
Heißt in der Folge: „Unsere Kunden können damit ihre eigenen Batterien schneller und unter absolut reproduzierbaren Bedingungen entwickeln – und das bei voller Anpassbarkeit von Leistung und Funktion. Das ist ein entscheidender Vorteil, weil die Entwicklungszyklen immer kürzer werden“, erklärt Rossegger.
Für die Fahrzeughersteller bedeutet das: weniger Stillstand, flexible Nutzung und deutlich vereinfachte Wartung durch die modulare Architektur der KS-Lösung. Aufgebaut wurde die gesamte Anlage zunächst am Standort in Graz, erste Testläufe starten bereits im November. Anfang des Jahres wird das System beim Kunden installiert und in dessen F&E-Abteilung eingesetzt.
Rossegger verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Rolle von KS Engineers als Nischenanbieter: „Wir bieten keine Serienprodukte, sondern maßgeschneiderte Lösungen aus unserem Technologie-Repertoire für die spezifischen Anforderungen unserer Kunden. Jeder Auftrag erweitert unser Portfolio und unsere Innovationskraft, was wiederum in weiteren Projekten Vorteile bringt. Das ist unsere Stärke im internationalen Wettbewerb.“
Diese Positionierung mache das Unternehmen zugleich resilienter gegenüber einem volatilen Marktumfeld, betont der Geschäftsführer: „Unsere Auftragslage ist stabil, auch wenn wir die zunehmende Zurückhaltung am internationalen Markt selbstverständlich spüren. Derzeit sind wir jedoch gut ausgelastet.“
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