Mit dem Beitritt zur EU-weiten Kampagne #PlantHealth4Life – organisiert von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) – rückt Österreich erstmals die wirtschaftlichen Risiken der Einfuhr exotischer Pflanzen ins Zentrum einer breit angelegten Informationsinitiative. Hintergrund ist die wachsende Sorge um eingeschleppte Pflanzenkrankheiten und Schädlinge, die hohe volkswirtschaftliche Kosten verursachen können.
„Die Pflanzengesundheit ist ein zentrales Element unseres One Health‑Ansatzes – sie betrifft nicht nur die Landwirtschaft, sondern steht in direktem Zusammenhang mit der Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt“, erklärt AGES-Geschäftsführer Johannes Pleiner-Duxneuner in diesem Zusammenhang.
Gerade der Import von Pflanzen aus exotischen Ländern gilt als Einfallstor für Quarantäneschädlinge wie Xylella fastidiosa, der in Südeuropa bereits ganze Olivenhaine zerstört und zu massiven Ertragsausfällen geführt hat. Solche Befallsereignisse hätten auch in Österreich potenziell gravierende Folgen: Ernteausfälle in Millionenhöhe, Preisverluste entlang der Wertschöpfungskette, Exporteinschränkungen und zusätzliche Kontrollen würden die heimische Agrarwirtschaft spürbar belasten.
Besser Aufklärung als Ziel
Hinzu kommen indirekte Effekte. Werden invasive Schädlinge eingeschleppt, steigen nicht nur die Kosten für Bekämpfungs- und Kontrollmaßnahmen, sondern es drohen auch langfristige Schäden für Ökosysteme und Biodiversität. Eine geschwächte Agrarlandschaft mindert die Wettbewerbsfähigkeit, führt zu höheren Produktionskosten und kann das Vertrauen internationaler Abnehmer beeinträchtigen.
Die österreichische Teilnahme an #PlantHealth4Life soll daher auch ökonomisch Vorsorge leisten: Durch bessere Aufklärung, striktere Kontrollen und internationale Zusammenarbeit will Österreich dazu beitragen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Schäden zu verhindern. Angesichts steigender globaler Handelsströme und der Beliebtheit exotischer Pflanzenimporte ist das eine strategisch wichtige Investition in die Stabilität des Agrarsektors und den Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.
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